Swiss Software Industry Index: Schweizer Software-Industrie profitiert (noch?) nicht im grossen Stil vom NSA-Skandal


Die Schweizer Software-Industrie entwickelte sich im ersten Halbjahr 2013 stabil positiv. Im Schnitt konnten Schweizer Software-Hersteller ihren Absatz um sieben Prozent steigern. Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Software-Herstellung nimmt stetig zu. Noch wenig konkreten Einfluss auf den Geschäftsgang hat der NSA-Skandal.
Fast täglich enthüllen Medien neue Details zur systematischen Überwachung der elektronischen Kommunikation durch Geheimdienste, vor allem britischer oder US-amerikanischer Provenienz. So wurde bekannt, dass US-Behörden IT-Dienstleister wie Google zwingen, Daten herauszugeben und Hard- und Software-Hersteller Hintertüren in ihre Produkte einbauen müssen, um den Geheimdiensten das Belauschen der Kommunikation zu ermöglichen. Dass Geheimdienste systematisch E-Mails und Telefongespräche analysieren und abhören, hat Fantasie geweckt. Man hofft auf einen Aufschwung der Schweiz als Standort für Rechenzentren und die Produktion von Software und für die IT-Industrie generell.
Zumindest was die Schweizer Software-Hersteller betrifft, scheinen sich diese Hoffnungen aber noch nicht zu materialisieren. Nur drei Prozent der Schweizer Software-Hersteller, die an der Umfrage zur Ermittlung des „Swiss Software Industry Index“ teilgenommen haben, haben eine "stark angestiegene" Nachfrage nach ihren Leistungen registriert. Immerhin sechs Prozent der befragten Unternehmen stellten eine "leicht angestiegene“ Nachfrage fest. Erwartungsgemäss wirkt sich der NSA-Skandal also (vorerst?) nur auf Spezialisten positiv aus – wie zum Beispiel Anbieter von sicheren Kommunikationslösungen.
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