CNO Panel 2002


Forschung

  • 22 Fallstudien publiziert
  • 195 Interviewpartner zum quantitativen Test
  • 13 Hochschullehrer, Delphi-Studie
  • Organisationsmodelle, Arbeitsteilung, Rollenbilder

2002 konnten diverse wissenschaftliche und populäre Artikel in Zeitschriften und Sammelbänden realisiert werden. Als Ausgangslage diente der Schlussbericht des Forschungsprojekts, der als Buch im Verlag Paul Haupt erschienen ist.

Zum Jahresabschluss des Forschungsprojekts CNO-Research 2002 fand am Dienstag Abend (26.11.2002) im Kultur-Casino Bern der CNO (Chief Net Officer)-Panel No.2 statt. 128 Entscheidungsträger/-innen aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft trafen sich im Kultur Casino Bern zum CNO-Panel No.2. Die Abendveranstaltung findet jeden Herbst statt und bietet den Pionieren des Electronic Business Gelegenheit zur Information über den Stand der Forschung und Praxis.

Das CNO-Panel bringt Menschen auf unterhaltsame und lehrreiche Weise zum Erfahrungsaustausch zusammen. Am Dienstag Abend war es wieder soweit: Die Gala-Veranstaltung wurde vom amtierenden Schweizermeister im Tischzaubern eingeleitet. Dr. Pascal Sieber übernahm danach die Moderation. Der Abend bot fünf Sichtweisen auf die Entwicklung des Electronic Business.

Gleiches Verständnis der Sache
Dr. Robert G. Briner, Partner bei Pestalozzi, Lachenal und Patry, berichtete über die Erfolgsfaktoren von ICT-Projekten. Wenn sich Anbieter und Nachfrager treffen, müssen sie vorerst gegenseitiges Verständnis schaffen. Damit dies gelingt braucht es Verhandlungen, die in Verträgen münden. Die Verträge regeln die Leistungen, das Controlling und die Auflösung der Beziehungen. In der Praxis, so beobachtet Briner, sind bei diesen Verhandlungen nicht immer Profis am Werk. Dies führt zu missglückten Informatikprojekten. "Sie schnitzen das Profil Ihrer Winterpneus ja auch nicht selbst in die Reifen", meint Briner. Deshalb sei es fahrlässig, Softwareverträge ohne juristische Prüfung abzuschliessen.

ICT ist für die Volkswirtschaft überlebenswichtig
Prof. Dr. Beat Hotz-Hart, Vizedirektor des Bundesamts für Berufsbildung und Technologie, hat das Blickfeld auf die Gesamtwirtschaft geöffnet. Heute trägt die ICT wesentlich zum Wachstum der Wirtschaft bei. Die wichtigsten Branchen der Schweiz sind nur noch konkurrenzfähig, wenn es ihnen gelingt, ICT besser zu nutzen als ihre ausländischen Konkurrenten. Jeder trägt dazu bei, den Erfolgsfaktor ICT zu entwickeln: Die Arbeitnehmer/-innen, indem sie sich weiterbilden, die Arbeitgeber/-innen, indem sie die innerbetriebliche und ausserbetriebliche Weiterbildung fördern und der Staat, indem er Bildungsangebote bündelt und fördert. Der Mangel an Informatiker/-innen ist laut Hotz-Hart heute zwar nicht mehr so gross wie noch vor zwei Jahren. Wenn die Konjunktur wieder anzieht, müssen die Schweizer/-innen aber parat sein. Hotz-Hart warnt deshalb vor einem allzu stark prozyklischen Verhalten.

Es gibt auch virtuelle Erlebnisse
Thomas Winkler, Geschäftsleitungsmitglied von Schweiz Tourismus, verführte die Zuhörer/-innen schliesslich mit einer eindrücklichen virtuellen Reise durch die Schweiz. MySwitzerland.com ist eine der komplexesten Websites der Schweiz. Inhalte aus 450 Quellen werden aggregiert, internetspezifisch umgebaut und in 11 Sprachen weltweit verbreitet. Das Internet ist für Schweiz Tourismus ein strategisch wichtiger Kanal. Einerseits erreicht Schweiz Tourismus damit viel mehr Kunden, andererseits können Millionen von Franken gespart werden, weil bei Buchungen keine Medienbrüche mehr vorhanden sind, Dutzende von Tonnen an Broschüren nicht mehr gedruckt und verschickt werden müssen.

E-Business wächst stetig
Dr. Pascal Sieber fasste anschliessend die Forschungsresultate von 2002 zusammen. In Unternehmen und Verwaltungen etablieren sich zwei Formen der kommerziellen Internetnutzung. Das Internet wird einerseits als Medium genutzt. In vielen Fällen sind die E-Business-Verantwortlichen deshalb gleichzeitig für das Marketing oder die Kommunikation verantwortlich. Andererseits wird das Internet als Transaktionssystem eingesetzt. In diesen Fällen sind eher die Informatikleiter/-innen und die Linienmanager für das E-Business verantwortlich. Im Moment befindet sich die Verbreitung von E-Business-Anwendungen in der Wachstumsphase. Darüber darf der kleine Einbruch von 2001 auf 2002 nicht hinwegtäuschen. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: In allen Branchen nimmt der Anteil an elektronischen Transaktionen weiterhin stetig zu.

Illusionen sind unser Alltag
Das CNO-Panel würde dem eigenen Ziel nicht gerecht, wenn die Unterhaltung fehlte. Der ganze Abend wurde von Orsani, Borsalino und Roland Meister begleitet. Die drei Künstler gehören europaweit zu den Top-Zauberern. Scheinbar ohne Mühe gelingt es ihnen vor den Augen der überraschten Zuschauer Gegenstände verschwinden zu lassen, Jacken zu zerschneiden ohne sie zu beschädigen. Sie beherrschen die Illusion perfekt: Was wir sehen, ist nicht immer was tatsächlich ist. Schauen sie deshalb genau hin, wenn ihre ICT-Projekte geschäftskritisch sind.

CNO-Research 2002 wurde unterstützt von:

Soft[net], Yellowworld AG, Pixelpark Schweiz AG, Rogator Software AG, Netzwoche, Institut für angewandte Betriebsökonomie der Fachhochschule beider Basel, Institut für Organisation und Personal der Univervistät Bern, Universität Kassel, SwissICT

Idee und Realisierung:

Dr. Pascal Sieber & Partners AG